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Kim Possible: Heißes Eis

von paco
Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer / P12 / Gen
Kim Possible Ron Stoppable
08.09.2006
20.11.2006
8
12.752
 
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08.09.2006 2.028
 
Kapitel 8 „Der Einbruch“

„Das SAS!?! Das ist keine leichte Aufgabe, Kim!“ Wade war sichtlich unzufrieden mit der Entwicklung.
„Und du bist dir wirklich sicher, dass Miller beim SAS ist?“
„Es ist ein Anhaltspunkt. Und ich finde, wir sollten jeder noch so kleinen Spur folgen. Ron braucht unsere Hilfe. Wer weiß, was diese Menschen ihm antun werden!“
Kims Stimme begann zu flattern, was auch Wade bemerkte. Er ging aber nicht näher darauf ein. Kim wischte sich kurz mit dem Ärmel um die Augen und wandte sich dann wieder Wade zu.
„Also Wade. Hast du eine Idee, wie wir an Informationen kommen?“
„Also nicht über das Internet, dass ist ausgeschlossen. Das SAS hat nach einigen Zwischenfällen sämtliche Dateien auf ein Internes Netzwerk verfrachtet. Man kommt also nur noch von Innen an diese Infos heran. Sprich wir, oder besser gesagt du, müsstest in das Hauptquartier des SAS eindringen und diese Dateien finden.“ Wade nahm einen tiefen Schluck aus seinem großen Trinkbecher und atmete unruhig weiter.
„Mir gefällt das nicht, Kim. Das ist zu gefährlich und verboten. Wenn sie dich festnehmen…nicht auszudenken.“
„Ganz ruhig Wade. Ich schaff das schon. Habe ich jemals zuvor versagt?“ Kim klang selbstsicher und sie legte ein kleines grinsen auf
„Nein, natürlich nicht.“ Wade musste auch grinsen. Es freute ihn, dass Kim wieder lachen konnte.
„Miss Possible, wo soll ich sie jetzt hinbringen?“ Kim hätte beinahe vergessen, dass Mr. McQueen bereits Abfugbereit war und nun schon einige Minuten auf das Ziel wartete.
„Oh! Entschuldigen Sie bitte. Moment. Wade, wo geht’s hin?“
„Na, wohin wohl? London!“
„Hätte ich mir eigentlich denken können. Also Mr. McQueen, es geht nach London. Wir reden später weiter Wade.“ Kim legte auf und machte es sich in den weichen Sitzen des Helikopters bequem. Mr. McQueen liftete den Helikopter feinfühlig wie immer vom Boden und nahm Kurs auf London.

In den Bergen von Kanada

„Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!“ ein lauter Markzerreisender Schrei erfüllt die Felshöhle. Wenn man nicht wüsste, wer da schreien würde, könnte man denken, dass ein kleines Mädchen um Hilfe schreit.
„Ahhhhhhhhhhhhhhhhmpf…..“ Rons Schrei wurde von einer Hand unterdrückt, die auf seinen Mund gelegt wurde. Der Mann, der ihn zum schweigen gebracht hat, schaut Ron ganz verdutzt an. Rons Augen spiegelten große Angst wieder.
„Wenn ich meine Hand wieder weg nehme, hörst du dann auf zu schreien?“ fragte der Mann, dem das Geschrei offensichtlich nicht gerade gefiel. Ron nickte ängstlich.
„Gut. Das war ja nicht auszuhalten.“ Er nahm seine Hand weg.
„Ahhhhhhhhhhmpf….“
„Hattest du mir nicht gerade versichert nicht zu schreien?!? Himmel. Du schreist wie ein Mädchen. Jetzt krieg dich erstmal wieder ein. Hier tut dir keiner was. Klar soweit?“
Der Mann war jetzt sichtlich genervt. Er kämpfte mit sich selbst, um nicht die Fassung zu verlieren. Er nahm seine Hand wieder zurück, war aber bereit sie blitzschnell wieder auf Rons Mund zulegen. Dieser blieb aber, zur Freude des Mannes, ruhig.
„Geht doch.“ Sagte der Mann erleichtert.
„W.. W… W.....“ Ron konnte kein Wort sagen. Er war zu aufgeregt.
„Wer ich bin?“ fragte der Mann. Ron nickte nur.
„Ich bin Linus Miller. Das ist erstmal alles, was du wissen brauchst.“
„Wa… Wa… Wa…“
„Was du hier machst? Junge, du solltest dringend zum Sprachunterricht gehen! Du bist hier in Sicherheit. Das ist alles, was du wissen musst. Und jetzt folge mir bitte.“

Vor dem britischen Sicherheitsministerium in London

„Okay Wade. Ich bin jetzt vor dem Ministerium. Was hast du herausgefunden?“
„Du musst in den zweiten Stock. Von da aus führt ein Lüftungsrohr in den Raum A 249. Dort sollte laut meinen Informationen das Hauptarchiv des Geheimdienstes sein. Aber ich bin mir nicht sicher.“ Wade nahm einen Schluck um sich zu beruhigen
„Ich vertrau dir Wade! Was hast du mir an Equipment gegeben?“ Kim schaute gespannt in den Rucksack, den sie schon seit Jahren hatte.
„Eigentlich nix neues. Die Standardausrüstung eben. Infrarot-Brille, einen Türöffner deinen Infiltrationsanzug. Nix besonderes“ Kim war leicht enttäuscht
„Na ja, man kann eben nicht alles haben.“
Kim schlich sich nun an die Hauswand. Durch ihren schwarzen Anzug, war sie nur sehr schwer zu erkennen. Sie schob sich an der Fassade entlang, bis sie unter einem Balkon stand. Sie musterte die Umgebung und schoss kurzerhand den Föhn ab. Sie lauschte einen Moment ob irgendwo ein Alarm gehen würde. Da sie nichts hörte, fuhr sie fort.
Oben angekommen verstaute sie den Föhn wieder und sie begann in das Gebäude einzudringen. Sie zückte einen kleinen Apparat, den sie auf das Türschloss der Balkontür setzte. Sie wartete einen Augenblick und ein leises klicken konnte vernommen werden. Wieder lauschte Kim, ob es einen Alarm gegeben hat. Alles blieb ruhig. Sie war jetzt drin.
„Wade, wohin jetzt?“ Kim flüsterte ganz leise, doch Wade konnte sie ausgezeichnet verstehen.
„Nach rechts. Circa 100 Meter. Dann befindet sich links eine Tür. Diese führt dich in einen kleinen Abstellraum. Dort befindet sich auch der Lüftungsschacht.“ Wade klang angespannt. Dass war die erste wirklich happige Infiltration, die Kim zu bewältigen hatte.
Kim wandte sich nach rechts und schlich sich leise dem Raum entgegen.
Plötzlich blieb sie stehen. Sie glaubte Stimmen gehört zu haben. Ihr Puls schnellte nach oben. Sie sah einen Schatten auf sich zu kommen. Sie presste sich an die Wand.
„WADE! Was jetzt?“
Kim bekam es mit der Angst zutun. Der Gang war extrem schmal und die Decke hing auch sehr tief. Es gab keinen Ausweg. Kims Herz raste. Wade tippte schnell auf seiner Tastatur einen Code ein. Der Schatten kam näher.
„Kim, ich habe den Anzug modifiziert. Ich habe die Tarneinheit aus meinem Wadebot
geupdatet. Sie ist nun zu 100% Einsatzbereit. Verhalte dich ganz ruhig!“
Kim presste sich so heftig an die Wand, als wolle sie ein Teil von ihr werden. Sie atmete sehr schnell, sie Hyperventilierte fast. Plötzlich stockte ihr der Atmen. Die Person war nun direkt vor ihr. Ihre Beine schlotterten. Der Wachmann blieb abrupt stehen. Er drehte sich zu Kim und musterte die Wand. Kim dachte, dass jetzt alles aus sei. Wade verfolge das Geschehnis am PC mit gespannter Miene. Der Wachmann kam einen Schritt auf Kim zu. Er hob seine rechte Hand und begann sie in Richtung von Kim zu strecken. Kim merkte, wie ihre Beine langsam nachgaben. Ihr Herz schlug so schnell, dass es schon fast gefährlich war. Die Hand des Wachmanns war jetzt direkt neben Kims Gesicht. Sie kniff ihre Augen zu und erwartete das unausweichliche.
Doch es blieb aus. Der Wachmann richtete lediglich ein hinter Kim hängendes Bild aus. Sie hatte es, als sie sich an die Wand presste, leicht verschoben.
„Merkwürdig?“ sagte der Wachmann resignierend.
Er nahm seine Hand zurück und drehte sich wieder dem Gang zu und vollendete seine Runde. Als er hinter der nächsten Ecke war, entsagten Kims Beine vollends ihren Dienst. Sie rutschte an der Wand runter und landete auf dem Teppichboden.
„Das war der ultimative Test! Er funktioniert tadellos. Ich bin ein Genie!“ Wade war außer sich vor Freude. Nur Kim konnte diese Begeisterung im Moment nicht teilen.
„Oh. Ist alles in Ordnung Kim?“ Wade bemerkte erst jetzt, wie Kim auf dem Boden saß. Sie war kreidebleich. Langsam fing sie aber wieder Farbe.
„Keine große Sache, Wade.“ Sagte sie, leicht nervös.
„Na dann, weiter jetzt, bevor er zurückkommt. In 50 Metern auf der linken Seite liegt der Raum.“
„Okay. Gib mir noch eine Minute.“ Kim atmete tief durch. Sie stand langsam auf. Ihre Beine waren noch immer ein bisschen wackelig, aber Kim fühlte sich wieder relativ okay.
Sie strauchelte die letzten 50 Meter. An der Tür angekommen, platzierte sie wieder den Schlossknacker. Zwei Sekunden später war sie im Raum. Es stank bestialisch in dieser Kammer.
„Uhhhhh! Wade, was ist das für ein Raum?“ Kim zog sich ihren Anzug über die Nase, in der Hoffnung den Gestank nicht mehr wahrzunehmen.
„Das ist der Müllraum.“ Wade grinste verschmitzt.
„Das hättest du mir ja sagen können. Und eine Gasmaske wäre auch von Vorteil.“
„Tja, leider ist das der einzige Zugang zum Raum A 249. Da musst du durch.“
„Ja, leider.“ Kim atmete tief ein und öffnete das Gitter zum Luftschacht. In dem Luftschacht war es natürlich sehr dunkel und extrem staubig.
„Kim, setzt deine Infrarot-Brille auf. Es besteht die Möglichkeit, dass der Schacht mit Bewegungsmeldern überwacht wird!“
Kim setzte ihre Brille auf. Und tatsächlich. Nur wenige Zentimeter vor ihr befinden sich viele Strahlen, die jedoch an einer Stelle bleiben. Sehr zur Freude von Kim.
„Gute Idee, Wade.“
Kim nährte sich dem ersten Strahl. Sie tauchte unter ihm hindurch. Den nächsten Strahl umging Kim, indem sie sich an die linke Schachtwand presste. Als alle Strahlen hinter ihr lagen, folgte sie dem Schacht.
„So, wo lang jetzt?“ Kim war an eine Kreuzung gekommen.
„Moment. Du bist hier, also musst du jetzt nach links.“
Also schwenkte Kim nach links und nach zwei Minuten erreichte sie ein Gitter.
„Wade, hier oder weiter?“
„Hier bist du richtig! Aber scanne erstmal, ob sich jemand im Raum befindet.“
Kim setzte ihre Infrarot-Brille auf. Sie sah zwei kleinere Wärmequellen, sonst nichts.
„Das müssten zwei Lampen sein.“ sagte Wade nebenbei.
„Okay. Ich steig dann ein.“ Kim öffnete das Gitter und seilte sich mit dem Föhn ab. Sie setzte ganz sanft auf und blieb kurz stehen und horchte. Alles blieb still. Kim musterte den Raum. Es war ein relativ großer Raum mit einer Menge Aktenschränken. Es brannten zwei kleine Lampen, die den Raum in ein diffuses und unheimliches Licht tauchten.
Kim ging auf einen Aktenschrank mit der Beschriftung „L-O“ zu. Sie durchstöberte ihn und fand eine Liste mit einer Menge Namen. Die Liste trug den Namen „NOA-List“.
„NOA-List? Könnte das was sein, Wade?“ Kim war verunsichert
„Mhm. Augenblick, ich checke mal die gängigen Abkürzungen in der Branche.“ Wade tippte wieder ein paar Buchstaben in seinen PC ein und lehnte sich zufrieden zurück.
„NOA heißt Non Official Agents. Und auf dieser Liste stehen alle Agenten, die noch nicht den vollen Status besitzen.“
„Aber Miller ist schon seit drei Jahren weg. Sicher das er da noch kein voller Agent ist?“
„Sicher. Die Ausbildung beim SAS dauert knapp zwei Jahre. Auf diese zwei Jahre folgen nochmals zwei Jahre Probezeit. Miller befindet sich somit in der Probezeit, ist ergo kein vollwertiger Agent. Also müsst er auf der Liste stehen.“ Wade war froh wieder einmal mit seinem Wissen prahlen zu können.
Kim durchsuchte die Liste. Es waren 7 DIN A4 Seiten voll beschrieben. Es stand der richtige Name des Agents, dann seine Decknummer, und dann einige weitere Angaben, gefolgt von einem Ausbildungsort. Kims Finger rutschte Zeile um Zeile nach unten und blieb plötzlich stehen.
„Hier Nummer 146 auf der Liste. Miller L. Agent 3859. Ausbildungsort … blöd, hier stehen nur Koordinaten.“
„Denkst du etwa das wäre ein Problem für mich?“ fragte Wade leicht unterschätzt
„Natürlich nicht. Also 52°23’ Nord und 118°31’ West. So, wo ist das?“
„Moment Kim.“ Wade tippte erneut auf seiner Tastatur rum. Nach einer Minute hatte er alles gefunden.
„Volltreffer. Der Ausbildungsort von Miller befindet sich in Kanada im Staat British Columbia in den Ausläufern der Rocky Mountains. Na, wenn das mal keine guten Nachrichten sind.“ Wade lächelte überlegen zu Kim
„Du bist spitze Wade! Na, dann. Auf nach Kanada, schon wieder.“ Kim war einerseits erfreut endlich einen richtigen Hinweis gefunden zuhaben, andererseits war sie es leid hin und her zu reisen. Aber der Zweck der Reise, so hofft sie, wird sie entschädigen.
Kim packte die Liste zurück in den Ordner und legte diesen wieder in den Aktenschrank. Nachdem sie ihn zugeschoben hatte, wollte sie gerade in den Lüftungsschacht steigen, als plötzlich die Tür aufging.
„Wade!“ flüsterte sie. Doch Wade wusste was zu tun war. Ein paar Tasten später war Kim wieder unsichtbar. Sie lehnte sich an die Wand und verharrte dort ruhig. Der Wachmann verließ das Zimmer dann auch kurzerhand wieder.
„Verfluchte Nachtschicht.“ Grummelte er vor sich hin.
Er hatte den offenen Lüftungsschacht und das Seil nicht gesehen, weil der Schacht über der Tür lag und durch die geöffnete Tür das Seil nicht zusehen war. Kim atmete auf und machte sich auf in den Schacht. Als sie wieder im Müllraum war, stieg ihr der bekannte Geruch in die Nase. Kim verließ den Raum und begab sich auf den Balkon. Sie schaute sich um. Niemand war zusehen. Sie seilte sich ab und verschwand im Londoner Nebel.
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